2013
Transcript Verlag , Bielefeld
Vera Ahamer
Vera Ahamer richtet mit ihrer mehrfach ausgezeichneten Monographie den Blick auf die Interaktionssituationen dolmetschender Kinder und Jugendlicher in Österreich. Diese werden von ihren Familien, aber genauso von österreichischen Behörden und Institutionen als notwendige Sprachmittler eingesetzt.
Informalität, Spontaneität und die Zuhilfenahme bilingual aufgewachsener Kinder- und Jugendlicher kennzeichnen dieses Kommunaldolmetschen (Community Interpreting) und die mehrsprachliche Kommunikation in öffentlichen Sphären anstatt politisch getroffene Maßnahmen wie etwa professionelle Dolmetscherdienste.
Das Buch ist in 8 Kapitel unterteilt. Das erste Kapitel „Translation vor dem Hintergrund der Sprachenpolitik“ erläutert zunächst die historischen Hintergründe der österreichischen Sprachenpolitik und hebt brisante Diskussionspunkte der gegenwärtigen Migrations- und Integrationsdebatte hervor (etwa Kapitel 1.5 „Informationszugang in der Wissenshierarchie öffentlicher Institutionen“). Das zweite Kapitel „Dolmetschen – (k)eine ‚Sache der Migranten‘? Zur Problematik des Terminus ‚Community Interpreting‘ in Theorie und Praxis“ widmet sich dem Begriff des Community Interpreting. Das dritte Kapitel „Kinder und Jugendliche als Dolmetscher: Potenziale und Risiken“. Kapitel vier bis acht untersucht anhand von Interviews mit betroffenen Familien die gegenwärtige Situation, zeichnet bestehende Mängel auf und leitet notwendige Förderungsmaßnahmen mehrsprachlicher Ressourcen von MigrantInnen ab und entwirft abschließend eine aus elf Thesen bestehende Synthese.
2013
Transcript Verlag , Bielefeld
Vera Ahamer