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Nachlese zur BIMM-Tagung „Diversitätskompetenz in Bildungseinrichtungen“

Keynotes

Astrid Messerschmidt (PH Karlsruhe): Zugehörigkeiten jenseits nationaler Identitäten – migrationsgesellschaftliche Bildung für alle – VideoaufzeichnungPräsentation Messerschmidt

Marion Döll (PH Oberösterreich): Sprachliche Bildung in der Migrationsgesellschaft – Befunde und Perspektiven

Patrick Duval (Université de Lorraine, Metz): Identität und Diversität im nationalen (Bildungs-)Kontext: Geschichtsunterricht in Frankreich und den Niederlanden – Beispiel/Gegenbeispiel für Österreich? –  Videoaufzeichnung

Barbara Herzog-Punzenberger (Universität Linz): Jenseits individueller Charakteristiken – die Bedeutung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen für Identitätsprozesse und Bildungserfolg – VideoaufzeichnungPräsentation Herzog-Punzenberger

Panels

Die Berichte aus den Panels: Videoaufzeichnung

Panel 1: Pädagog/innenbildung neu: Curricula und Zulassung

Hier wurde einerseits das Thema Sprachliche Bildung in den Curricula mit dem Vorschlag eines Basismoduls angesprochen, andererseits die Frage der aktuellen und künftigen Zulassung zu den Lehramtsstudien diskutiert. Während die Verankerung des Themenbereichs Sprachliche Bildung in den Curricula der PHn unterschiedlich gut und umfassend gelungen ist, stellen sich überall Fragen nach dem geeigneten Lehrpersonal und dessen Qualifizierung wie auch logistische Fragen im Zusammenhang mit Schwerpunktsetzungen. Intensiv diskutiert wurden zwei unterschiedliche Zugänge zu Zulassungsverfahren (PH Tirol und PH Steiermark) bzw. die Frage einer österreichweit vergleichbaren / gleichen Zulassung an PHn und Universitäten. Insgesamt gibt es sowohl bei den Curricula (z.B. LA-Studien für Migrationssprachen) als auch bei der Umsetzung in der Praxis noch einige offene Fragen bzw. Leerstellen.

Panel 2: Diversitätsmanagement an Schulen, Hochschulen und Universitäten

Einerseits Identitätskonstruktionen zu dekonstruieren und zu analysieren, andererseits Grundzüge des Managing Diversity und die damit zusammenhängenden menschenrechtlichen Aspekte herauszuarbeiten, waren zentraler Anspruch dieses Panels, das sich dank des zahlreichen und kritischen Publikums sehr spannend gestaltete. Vor allem das Thema Trennung von Kirche und Staat bzw. das entsprechende Pro und Kontra hinsichtlich eines diversitätskompetenten Unterrichts standen im Zentrum der Diskussion am ersten Tag. Das Panel-Thema ist außerordentlich facettenreich, daher wurden die zentralen Bausteine gemeinsam beleuchtet und diskutiert.

Panel 3: Diversitätskompetenz in der Hochschul- und Schulentwicklung: Qualität in aktuellen Entwicklungen sichern

Im Workshop wurden aktuelle Initiativen vorgestellt, die im Bereich Schule und Hochschule auf eine diversitätsorientierte Qualitätsentwicklung und Professionalisierung mit Fokus auf sprachliche, kulturelle, soziale und religiöse Diversität abzielen. Bedarfe und nächste Schritte, die sich in der Diskussion ergaben, waren:

a) die zentrale Bedeutung der Personalentwicklung auf allen Ebenen des Bildungssystems (z.B. Direktorin wünscht sich Thema Organisationsentwicklung für Lehrende, nicht nur für Schulleiter_innen – im Hinblick auf die Frage: Wer trägt den SQA-Prozess mit?)

b) die Intensivierung der Kooperation der Bildungspartner im Hinblick auf gemeinsame Konzepte für eine diversitätsoffene Bildung

c) die fachbezogene wissenschaftliche Begleitung von Schulen in SQA-Prozessen

d) die standortbezogene und bedarfsorientierte Fortbildung entlang von SQA-Plänen intensivieren und Zugänge dazu erleichtern

e) die diversitätsorientierte Öffnung im Hinblick auf Personal auf allen Ebene stärken

f) die Einrichtung von Kompetenz- und Beratungsstellen an Hochschulen fördern, die an den eigenen Institutionen eine Entwicklung im Hinblick auf eine diversitätsorientierte Öffnung auf verschiedenen Ebenen unterstützen können

  • Regionale Sprachenschwerpunkte und SQA am Beispiel der SPIN-Regionen (Elisabeth Schlocker, ÖSZ) – Präsentation ÖSZ
  • Diversität und Mehrsprachigkeit in pädagogischen Berufen – Empfehlungen für eine interkulturelle, diversitätsorientierte Öffnung der PädagogInnenbildung und der PHn (Elisabeth Furch, PH Wien und Renate Hofer, PHD Linz) – Präsentation Z.I.M.T.
  • Ko.M.M. – Kompetenzstelle für Mehrsprachigkeit und Migration an der PH Wien (Elisabeth Furch, PH Wien) – Präsentation KO.M.M.

Panel 4: Diversitätskompetenz in Unterricht und Lehre

Im Panel Diversitätskompetenz in Unterricht und Lehre wurden Konzepte und Beispiele der interkulturellen Bildung in Aus-, Fort- und Weiterbildung und aus dem Unterricht vorgestellt und diskutiert.

a)    Die meisten Impulse betrafen die konkrete Unterrichtsgestaltung und Konzepte in der Lehre.

b)    In der Diskussion mit den Teilnehmer/innen des Panels wurde oft die Frage nach einer Sicherstellung der Verankerung von Interkultureller Bildung in den Curricula gestellt, da nur Lehrer_innen, die selbst über die Schlüsselqualifikation ‚Interkulturelle Kompetenz‘ verfügen, in der Lage sind, Kindern und Jugendlichen interkulturelle Kompetenz zu vermitteln. Schulleiter_innen wurde in diesem Zusammenhang eine besonders wichtige Rolle zugeschrieben. Insofern wurde die Vorstellung des Wahlmoduls zum Thema „Leadership im interkulturellen Kontext“ im Rahmen des Führungskräftelehrgangs an der PH Wien sehr interessiert wahrgenommen.

c)    Trotz vielfältiger Fortbildungsangebote im Bereich Diversitätskompetenz an den pädagogischen Hochschulen steht nach wie vor das Interesse bei den Lehrkräften an fachspezifischen Fortbildungsangeboten bzw. an Schwerpunktthemen dem entgegen, die von den Landesschulräten vorgegeben sind. Viele Teilnehmer_innen unterstützen die Sichtweise, dass interkulturelles Lernen als Querschnittsmaterie in alle Unterrichtsfächer einfließen sollte. Dies zeigt von dem großen Interesse der Pädagog_innen an dem Thema.

d)    Gleichzeitig wird sichtbar, dass derzeit nicht (nur) inhaltliche Themen zur Unterrichtsentwicklung im Vordergrund stehen, sondern strukturelle Fragen, wie die Verankerung in Bildungseinrichtungen, daran geknüpft sind.

e)     Vonseiten der Studierenden kam der Wunsch, Seminare, die die Diversitätskompetenz fördern, verstärkt für Junglehrer/innen angeboten werden, da gerade Lehrpersonen am Anfang ihrer Berufslaufbahn noch keine Erfahrung im Umgang mit heterogenen Klassen aufweisen würden.

  • Leadership im interkulturellen Kontext – Wahlmodul im Führungskräfte-Lehrgang AHS (Silvia Jindra)
  • Managing diversity in the EFL classroom – Ein Projekt gemeinsam mit Südwind und Studierenden des Lehramts Englisch an der PH Wien (Silvia Jindra und Marie-Theres Sampson, PH Wien)
  • Trilingualer Unterricht an der KMS Schopenhauerstraße, Wien (Göksel Yilmaz) – Präsentation Yilmaz
  • „Das Beratungszentrum für interreligiöse und interkulturelle Fragen“ (iiB) (Marita Helten-Pacher, KPH Wien und Ursula Fatima Kowanda-Yassin, IRPA und KPH Wien/Krems) – Präsentation Helten-Pacher_Kowanda-Yassin

 

Dialog mit dem Podium

Reflexion der Panelergebnisse und aktuellen Entwicklungen im Bildungssystem – Videoaufzeichnung

Mit: Aljoscha Neubauer (Vizrektor der Universität Graz), Eva Prammer-Semmler (Bundeszentrum für Inklusive Bildung, PH Oberösterreich), Andreas Schnider (Leiter des Qualitätssicherungsrates), Regina Weitlaner (Vizerektorin der PH Steiermark), Elfriede Windischbauer (Rektorin der PH Salzburg)

Weitere Unterlagen zur Nachlese finden Sie hier.