Ringvorlesung „Diversität als Chance“
- Einleitung
- Psychologie von Migration und Integration: Vom Nebeneinander zum Miteinander?
- Mehr- statt einsprachig - andere Sprachen als Brücke zum Deutschlernen
- Konflikte aufgrund unterschiedlicher religiöser und kultureller Vielfalt systematisch bearbeiten
- Stereotypen und Deutungsmuster, Inter- und transkulturelle Bildung am Beispiel des Kopftuchs
- Umgang mit Traumatisierung im schulischen Kontext – Selbsthilfe und Hilfe von außen
- Entwicklungspsychologische Aspekte des Spracherwerbs
Einleitung
Auch im Studienjahr 2017/18 organisiert das Institut für Diversität und Internationales der PH Steiermark in Kooperation mit dem BIMM wieder eine Ringvorlesung. Das Thema der diesjährigen Ringvorlesung ist „Diversität als Chance“. Die Beiträge von Vortragenden aus ganz Österreich spannen einen weiten inhaltlichen Bogen und thematisieren unterschiedliche Aspekte von Diversität, Migration und Integration. Einige der Vorträge werden auch per Live-Stream übertragen. In diesem Themenpaket werden die online-verfügbaren Vorträge der Ringvorlesung 2017/18 laufend ergänzt. Das vollständige Programm der diesjährigen Ringvorlesung finden Sie unter dem nachstehenden Link.
Psychologie von Migration und Integration: Vom Nebeneinander zum Miteinander?
In ersten Teil der Ringvorlesung behandelte Frau Dr. Helga Schachinger psychologische Aspekte des Themenkomplexes Migration und Flucht. Dabei ging sie zunächst auf psychologische Grundlagen (Individuum und Gruppe, Menschenbilder, universelle Identität) ein und wimete sich darauf aufbauend dem Thema „Die Überwindung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit: Denkfehler entlarven und entkräften“. Aspekte von gelingender Integration wurden anschließend in einem sozialpsychologischen Programm in 6 Schritten erklärt und diskutiert.
Für Lehrende aller Schultypen besonders interessant ist dabei, dass in der Ringvorlesung Methoden des Abbaus von Vorurteilen, Stereotypen und ausgrenzenden Praktiken vorgestellt und psychologische Integrationsschritte für die eigene Klasse/Schule diskutiert wurden.
Frau Dr. Schachinger ist Lehrende an verschiedenen Institutionen in der Erwachsenenbildung und Autorin zahlreicher Bücher.
Mehr- statt einsprachig – andere Sprachen als Brücke zum Deutschlernen
Im zweiten Teil der Ringvorlesung von HS-Prof. Univ.-Doz. Mag. Dr. Klaus-Börge Boeckmann wird der wichtige Beitrag von anderen Sprachen zum Deutschlernen thematisiert.
Im Kontext von Migration wird das Deutschlernen oft als wichtigster Schritt zur Integration gesehen. Wenn Deutschlernen aber ausschließend, d. h. auf Kosten mitgebrachter, zuvor gelernter Sprachen stattfindet, kann das negative Folgen für die Identität, aber auch den Lernfortschritt haben. Wir sprechen heute von einem “plurilingualen Repertoire”: Sprachen werden nicht getrennt gelernt und gespeichert, sondern vernetzt und verknüpft. Förderung sollte daher nicht nur an einer Sprache ansetzen, sondern im Sinne durchgängiger Sprachbildung alle Sprachen einer Lernenden miteinbeziehen. Neben der Darstellung wichtiger Grundlagen eines mehrsprachigen Ansatzes beim Deutschlernen will der Vortrag auch Hinweise geben, wie dieser umzusetzen wäre.
HS-Prof. Univ.-Doz. Mag. Dr. Klaus-Börge Boeckmann ist Hochschulprofessor für Mehrsprachigkeit und Deutsch als Zweitsprache an der Pädagogischen Hochschule Steiermark.
Konfliktzonen aufgrund religiöser und kultureller Vielfalt systematisch bearbeiten
Mit dem Thema „Konflikte aufgrund unterschiedlicher religiöser und kultureller Vielfalt systematisch bearbeiten“ von Frau Mag.a Dr.in Ursula Kowanda-Yassin von der KPH Wien/Krems ging die Ringvorlesung „Diversität als Chance“ am 11. Jänner 2018 um 17:00 in der Aula der PH Steiermark in die nächste Runde.
Mögliche Konfliktzonen und Druckpunkte aufgrund interreligiöser und kultureller Vielfalt in Schule und Gesellschaft sowie Möglichkeiten des Umgangs mit diesen wurden gezeigt.
Die Vortragende ist Dozentin für Islamische Fachdidaktik, Mediation und Konfliktlösung an diversen tertiären Bildungseinrichtungen, Lehrerin, (Schulbuch-)Autorin und Referentin in zahlreichen Lehrerinnen- und Lehrerfortbildungen.
Stereotypen und Deutungsmuster, Inter- und transkulturelle Bildung am Beispiel des Kopftuchs
Der sechsten Teil der Ringvorlesung beschäftigt sich mit der Bewusstmachung und Identifizierung von stereotypen Bildern in Hinblick auf inter- und transkulturelle Bildung. Der Vortragende, HS-Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr. Georg Tafner, M.E.S M.phil. von der Pädagogischen Hochschule Steiermark, geht dabei u.a. der Frage nach, welche stereotypen Bilder und Deutungsmuster in Hinblick auf die inter- und transkulturelle Bildung auftreten können.
HS-Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr. Georg Tafner, M.E.S M.phil. ist Leiter des Bundeszentrums für Professionalisierung in der Bildungsforschung an der PH Steiermark. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der sozioökonomischen Bildung, der Europäischen Integration, Ethik und Kultur.
Umgang mit Traumatisierung im schulischen Kontext – Selbsthilfe und Hilfe von außen
Diese Ringvorlesung geht ausgehend von der Bestimmung, was ein Traum ist, u.a. den Fragen nach, wie Traumata bei Kindern in der Schule erkannt werden können, bzw. welche Handlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten es in der Schule und außerschulisch gibt.
Die Vortragenden, Frau Mag. Isolde Patterer und Frau Anna Hölzl, BA sind Mitglieder der „Mobilen Interkulturellen Teams (MIT)“ in der Steiermark.
Entwicklungspsychologische Aspekte des Spracherwerbs
Dieser Teil der Ringvorlesung beschäftigt sich mit entwicklungspsychologischen Aspekten des Spracherwerbs von der Geburt bis ins Erwachsenenalter. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die sprachliche Entwicklung in mehrsprachigen Erwerbskonstellationen gelegt.
Die Vortragende, Frau Dr. Maria Angelika Trattnig, ist Referentin zahlreicher Lehrveranstaltungen der Aus-, Fort- und Weiterbildung im Bereich der Didaktik und Pädagogik.
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