Österreichisches Deutsch
- Einleitung
- Was ist österreichisches Deutsch?
- Standardsprache, Variante, Dialekt, Varietät …
- Plurizentrik
- Sichtbare Varietäten
- Innensicht - Außensicht
- Österreichisches Deutsch im Unterricht
- Österreichisches Deutsch in der Literatur
Einleitung
Was ist österreichisches Deutsch? Gibt es eine “österreichische” Sprache? Und ist das Deutsch in Deutschland korrekter als jenes in Österreich? Ist das eine Hochdeutsch und das andere Dialekt? Trotz der verstärkten Präsenz der Thematik in den Medien erfolgt leider oft eine unreflektierte Verwendung von Begriffen, was zu einer verzerrten Darstellung führt. Das Paket soll zur Auseinandersetzung mit den Begriffen anregen und die Aufmerksamkeit im Umgang mit der österreichischen Varietät schärfen. Ein Schwerpunkt ist dabei auch die Thematisierung von sprachlicher Variation im Unterricht.
Was ist österreichisches Deutsch?
Viele Begriffe schwirren herum, sobald von Sprache die Rede ist: von „österreichisches Deutsch“ über „österreichisch“ bis hin zu „Deutsch in Österreich“. Für Außenstehende sind sie schwer zu erfassen und zu bewerten. Die Sprachwissenschaft versucht, genaue Definitionen festzulegen, wobei es in manchen Punkten jedoch zu unterschiedlichen Ansichten kommen kann. Für den Einstieg in das komplexe Thema gibt der Aufsatz von Jakob Ebner einen kompakten Überblick, der von der Geschichte des österreichischen Deutsch bis zur aktuellen Auseinandersetzung reicht.
Standardsprache, Variante, Dialekt, Varietät …
Hier finden Sie Informationen zu den wichtigsten sprachwissenschaftlichen Begriffen. Jutta Ransmayr zeigt in ihrer Begriffsanalyse, dass in Österreich eine Vielfalt an sprachlichen Ebenen existiert. Die Wahrnehmung dieser so genannten innersprachlichen Variation ist hilfreiche Grundlage für alle weiterführenden Arbeitsaufträge. Ein Aufsatz von Sara Hägi mit dem darin enthaltenen Modell von Harald Baßler und Helmut Spiekermann sowie der Einleitungstext von Jakob Ebner im Duden-Heft zum österreichischen Deutsch ergänzen diesen ersten Überblick. Der Artikel von Sara Hägi ist in der Zeitschrift Fremdsprache Deutsch. Zeitschrift für die Praxis des Deutschunterrichts erschienen.
Plurizentrik
Hier eine Eins beim Mathe-Abitur, da ein Einser und dort ein Sechser bei der Mathematik-Matura, aber trotzdem in Summe das Gleiche? Nicht nur die Noten differieren in den deutschsprachigen Ländern, auch die Begriffe für ein und dieselbe Sache unterscheiden sich und machen das Wesen einer plurizentrischen Sprache, wie es auch das Deutsche ist, aus. In diesem Abschnitt gibt es Anregungen und Übungen, Ihr Wissen zu Varianten zu erweitern und zu überprüfen.
Sichtbare Varietäten
Die österreichische Lebenswelt ist gekennzeichnet von Sprachenvielfalt, nicht nur in Bezug auf fremdsprachliche Ausdrücke, sondern auch hinsichtlich der Varietäten des Deutschen. Die gezielte Verwendung einer österreichischen, deutschländischen oder auch Schweizer Variante lässt sich z.B. im Bereich der Werbung feststellen, aber auch das direkte Nebeneinander von Varietäten ist zu beobachten. Als Einstieg in das Thema sollen die Arbeitsaufträge Sensibilisierung in diesem Kontext schaffen.
Innensicht – Außensicht
Woran liegt es, dass österreichische Sprecherinnen und Sprecher manchmal mit der Aussage konfrontiert werden, ihre Sprache sei „weniger korrekt“ als jene der Bundesdeutschen? Hat dies Auswirkungen auf das eigene sprachliche Selbstbewusstsein? Dieser Abschnitt geht diesen Fragen auf den Grund und untersucht, warum Vorbehalte be- und entstehen und welche Auswirkungen eine eigene undifferenzierte Sprachbetrachtung auf Fremd- und Selbstbild in Bezug auf das österreichische Deutsch haben kann.
Der Artikel von Sara Hägi ist in der Zeitschrift Fremdsprache Deutsch. Zeitschrift für die Praxis des Deutschunterrichts erschienen.
Österreichisches Deutsch im Unterricht
Wie geht man als Lehrperson mit einem Nebeneinander an sprachlichen Varietäten um? Und wie ist es um das österreichische Deutsch in Lehrwerken bestellt? Am Beginn steht die Bewusstmachung, wie innersprachliche Vielfalt gehandhabt werden kann. Es folgt eine Reflexion über das eigene Korrekturverhalten. Ziel dieses Abschnitts ist es, das österreichische Deutsch nicht als sprachliches Randphänomen zu betrachten, sondern als Selbstverständlichkeit in den Unterricht zu integrieren sowie Unsicherheiten im Gebrauch und bei der Beurteilung zu nehmen.
Österreichisches Deutsch in der Literatur
Macht der Einsatz der österreichischen Sprachvarietät Literatur automatisch zu „österreichischer Literatur“? Ist die Entscheidung der schreibenden Person dafür bewusst getroffen? Was bewirkt sie hinsichtlich Textaussage und Klang und entsteht dadurch automatisch ein spezielles Österreich-Bild? Konkrete Beispiele aus der jüngeren Literatur machen diese Fragen hier sichtbar und hörbar.
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