Ankommen in der Schule und im Anfangsunterricht Deutsch als Zweitsprache

Einleitung

Dieses Themenpaket bietet Informationen und Materialien, um das Ankommen von Schülerinnen und Schülern (z.T. ohne schulische Vorerfahrung) im österreichischen Regelschulsystem zu unterstützen, die mit dem Lernen von Deutsch als Zweitsprache starten.

In dieser Phase begleiten Lehrpersonen Kinder und Jugendliche in schulische Strukturen informativ und zielgerichtet und in guter Abstimmung mit dem Kollegium und der Schulleitung. Zentral ist von Beginn an der Beziehungsaufbau, sowohl mit den Schülerinnen und Schülern als auch mit deren Eltern/Erziehungsberechtigten.

Sie finden hier Angebote zur organisatorischen und inhaltlichen Gestaltung der Ankommensphase.

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Wer ist wofür zuständig?

Die Schülerinnen und Schüler und deren Eltern/Erziehungsberechtigte erleben die Tätigen am Standort als Team, das von Anfang an eine vertrauensvolle Zusammenarbeit anstrebt. Die Lehrperson des DaZ-Unterrichts muss sich dabei als Mitwirkende in einem Gesamtkonzept sehen können. Dafür braucht es gemeinsame Vereinbarungen des gesamten Kollegiums für die Gestaltung des Ankommens, sowohl organisatorisch als auch pädagogisch und didaktisch. Was muss wer in der Phase des Ankommens in der Schule beitragen, damit Kinder und Jugendliche sich willkommen fühlen? Woher kann Unterstützung kommen? Welche der folgenden Personen/Personengruppen sind/ist wofür zuständig bzw. verantwortlich?

– Schulleitung

– Administration

– Sprachbildungskoordinator*in

– DaZ-Lehrperson(en)

– Lehrperson(en) des Erstsprachenunterrichts

– Klassenlehrperson / Klassenvorstand

– alle Lehrpersonen

– externe professionelle Teams (soziale Dienste, Psychologinnen/Psychologen, Kulturvereine, NGOs, Dolmetscherinnen/Dolmetscher)

 

 

Folgende „Checkliste“ bietet eine Auflistung von To-dos für die Vorbereitung, Planung und Gestaltung der ersten Wochen im DaZ-Anfangsunterricht (Vorbereitung, Elterninformation, 1. Schulwoche/Kennenlernen) mit der Möglichkeit, die Zuständigkeit festzuhalten.

Sie stammt von der Webseite „DaZ-Unterricht gestalten“, wo sie in die Aufgabenstellungen „Wege zur Gestaltung der Eingangsphase kennen und entwickeln“ (Primarstufe/Sekundarstufe) eingebettet ist.

 

 

Auf der Website „DaZ-Unterricht gestalten“ finden Sie im Kapitel Kooperation weitere Informationen und Angebote zu folgenden Themen:

 

Wie kommunizieren wir mit Schülerinnen und Schülern?

In vielen Fällen verfügen die Schülerinnen und Schüler – wie auch die Eltern – (noch) nicht über die Kompetenzen in der neuen Sprache Deutsch, um Informationen aufzunehmen und sich im Regelschulsystem bzw. der neuen Lebenssituation zu orientieren. Wenn auch eine andere gemeinsame Sprache fehlt, greifen die Lehrpersonen auf nonverbale Kommunikationsmöglichkeiten und evtl. auf Dolmetsch- und Übersetzungsangebote zurück.

Siehe auch das Kapitel „Kommunikation im frühen Stadium des Zweitspracherwerbs ermöglichen“ (S. 16-23) in folgender Broschüre des ÖSZ:

Wie kommunizieren wir mit Eltern?

In der Kommunikation mit den Eltern nutzen die Lehrpersonen und die Schulleitung Informationsangebote in verschiedenen Sprachen sowie Dolmetscher*innen und Übersetzer*innen.

 

In folgenden Padlet des BIMM finden Sie zahlreiche Links und Downloads:

 

„Wir verstehen uns!“ ist ein kostenloses Angebot des BMBWF zum Video- und Telefondolmetschen für alle elementaren Bildungseinrichtungen, Volks- und Mittelschulen. Die Dolmetschleistungen werden in insgesamt 61 Sprachen angeboten. Eine Dolmetschung in einer der 17 am häufigsten benötigten Sprachen (Haupt- bzw. Ad-hoc-Sprachen) ist innerhalb weniger Minuten möglich. Für andere Sprachen (Nebensprachen) kann die Dolmetschung innerhalb weniger Tage terminlich gebucht werden.

Wie gestalten wir die Ankommensphase?

Zu Beginn des DaZ-Anfangsunterrichts ist der Beziehungsaufbau von großer Bedeutung. Die Lehrperson schafft eine positive Lernatmosphäre und unterstützt die Schülerinnen und Schüler darin, eine positive Beziehung zur neuen Sprache Deutsch zu entwickeln. Dabei greift sie die kommunikativen Bedarfe der Schülerinnen und Schüler auf und bietet Themen und Sprechanlässe für die schulische und außerschulische Kommunikation.

 

Anregungen für die Arbeit mit Kindern im Volksschulalter, die zum Zeitpunkt ihres Schuleintritts entweder ganz neu mit der Zweitsprache Deutsch beginnen oder sich noch in einer frühen Phase des Zweitspracherwerbs befinden, finden sich in folgender Broschüre des ÖSZ:

 

 

 

Erfahrungsberichte

In folgenden Audios erzählen je zwei Lehrerinnen der Primar- und Sekundarstufe I von ihren Erfahrungen in der Ankommensphase des DaZ-Anfangsunterrichts.

Sie stammen von der Webseite „DaZ-Unterricht gestalten“, wo sie in die Aufgabenstellungen „Wege zur Gestaltung der Eingangsphase kennen und entwickeln“ (Primarstufe/Sekundarstufe) eingebettet sind.

Alphabetisierung – Kompetenzprofil für Pädagog/innen (AlphaKompP)

Für die Qualifikation von Lehrpersonen von Deutsch als Zweitsprache in den Bereichen Alphabetisierung bzw. Zweitschrifterwerb und literale Förderung hat das BIMM im SJ 2024/25 im Auftrag des BMBWF das Kompetenzprofil AlphaKompP entwickelt. AlphaKompP stellt eine Konkretisierung des Kompetenzprofils DaZKompP (Kompetenzprofil Pädagog/innen Deutsch als Zweitsprache) dar. Es schlüsselt die Kompetenzen von Kompetenzbereich 6 „Schriftspracherwerb und literale Förderung“ auf.

Mit AlphaKompP steht nun der Schulaufsicht und Schulleitungen eine Orientierungshilfe bei der Einschätzung von Qualifikationsnachweisen zur Verfügung. Das Kompetenzprofil dient auch der Weiterentwicklung der Qualifikationsangebote an den Pädagogischen Hochschulen (in Aus-, Fort- und Weiterbildung). Gleichzeitig stellt AlphaKompP eine Orientierungshilfe für die Lehrpersonen selbst dar – bei der Einschätzung und Reflexion ihrer professionellen Kompetenzen und ggf. deren Weiterentwicklung.

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