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Österreichisches Deutsch für Lehrende

So selbstverständlich wie es klingen mag: Zur sprachlichen Bildung gehört auch ein bewusstes, reflexives Wahrnehmen der eigenen Sprache. In Österreich ist dies das österreichische Deutsch. Doch was wissen wir genau darüber?

Das österreichische Deutsch unterscheidet sich vom Bundesdeutschen auf sämtlichen Ebenen des Sprachsystems. Diese Unterschiede sind allerdings nicht so groß, als dass wir von einer eigenen „österreichischen Sprache“ sprechen könnten. In der Soziolinguistik heißt es: Deutsch ist eine plurizentrische Sprache, die verschiedene nationale Varietäten umfasst. Eine davon ist eben die österreichische Varietät: das österreichische Deutsch. Linguistisch zeichnet es sich durch Spezifika des Lexikons, der Phraseologie, auch durch einige Spezifika in der Wortbildung und der Wortgrammatik sowie durch eine Reihe phonetischer (wie phonologischer) Merkmale aus. Letztere sind vielleicht die auffälligsten – sorgen sie doch für einen typischen, spezifisch österreichischen, für bundesdeutsche „Ohren“ unverwechselbaren (wie sympathisch wirkenden!) Klang dieser nationalen Varietät.

In unserer Fortbildungsveranstaltung wenden wir uns diesen sprachlichen Spezifika zu. Wir lernen sie überhaupt erkennen, ferner im Unterschied zum Bundesdeutschen beschreiben, und das linguistisch, und wir arbeiten ebenso an unserer Didaktik. Denn zum Schluss ist kaum etwas wichtiger als die Frage: Welches Wissen geben wir unseren Schülerinnen und Schülern über das Gelernte weiter?

„Der Jugend ist das österreichische Deutsch powidl“, so schrieb vor ein paar Jahren eine der größten österreichischen Zeitungen. Ob dies so bleiben wird, hängt zweifelsohne auch von der Professionalität unserer Lehrerinnen und Lehrer ab. Und wie auch immer man sich zu einzelnen nationalen Varietäten persönlich positionieren mag: „Powidl“ darf uns unsere Bildung nicht sein, genauer die sprachliche Bildung, die einen bewussten, reflexiven Umgang mit der eigenen sprachlichen Identität erst ermöglicht.

Elena Stadnik
(KPH Wien/Krems, Institut für Fortbildung)

Ort und Zeit:

Campus Krems-Mitterau, Dr.-Gschmeidler-Straße 28, 3500 Krems

30.11.2018, 14:00 – 17:30 (4 UE)

Zielgruppen:

  • Lehrerinnen und Lehrer aller Fächer bzw. aller Schularten, insbesondere Sprachlehrende für die Fächer Deutsch, Deutsch als Zweitsprache, Fremdsprachen, Muttersprachlicher Unterricht.
  • Hochschullehrende und Tätige in der PädagogInnenbildung.

Zur Anmeldung:

LV-Nr.: 7310.000004